Der Geruchssinn wird im Vergleich zum Sehen oder Hören oft unterschätzt. Dabei ist er überaus leistungsfähig! Rund 10.000 verschiedene Gerüche kann der Mensch unterscheiden.
Dafür zuständig sind Millionen von spezialisierten Sinneszellen in der Nasenschleimhaut. Sie liefern Informationen darüber, ob die Duftnoten von Rosenblüten, Katzenurin, Käsefuß, Zigaretten oder frisch gebrühtem Kaffee in der Luft liegen. Diese – oft nicht einmal bewusst wahrgenommenen – chemischen Signale sind in der Lage, Verhalten und Gefühle zu beeinflussen.
Köstlich oder penetrant?
Auch für das zwischenmenschliche Miteinander spielen Körperdüfte eine große Rolle: Manche Menschen können einander im wahrsten Sinne des Wortes nicht riechen. Andere können nicht aufhören, an ihrem Baby zu schnuppern.
Der Geruch eines Menschen ist einzigartig wie ein Fingerabdruck und steckt voller Botschaften. Noch sind nicht alle Geheimnisse seiner Entstehung entschlüsselt, bei der Genetik und Immunsystem eine wichtige Rolle spielen.
Fest steht jedoch, dass die Bakterienflora verschiedene Produkte der Haut – allen voran Schweiß! – in einzelne mehr oder weniger duftende Bestandteile zerlegt. Außerdem beeinflussen Geschlecht, emotionale Verfassung, Alter und Ernährung das persönliche Odeur.
Schnüffler im Dienst der Gesundheit
Auch krankhafte Veränderungen im Stoffwechsel – etwa bei Diabetes, Nieren- oder Lebererkrankungen – können typische Körpergerüche hervorrufen, die wiederum wertvolle Hinweise für die Diagnostik liefern.
In experimenteller Erprobung stehen derzeit so genannte elektronische Nasen und Krebssuchhunde. Sie werden auf ihre Tauglichkeit in der Krankheitsfrüherkennung getestet.