Das Quartett der Allergietypen

Unterteilung der allergischen Immunreaktionen

Anfang der 1960er Jahre entwickelten die Immunologen Robin Coombs und Philip Gell ein Klassifikationssystem für Allergien. Die Unterteilung in vier Typen ist bis heute gültig.

Typ 1 – Sofortreaktion

Die meisten Allergien (etwa 90 Prozent) fallen in diese Kategorie. Typisch ist der kurze Zeitabstand zwischen Allergenkontakt und allergischer Reaktion – also dem Auftreten der Symptome –, wie man ihn etwa bei Heuschnupfen, Nesselsucht, Asthma oder dem anaphylaktischen Schock beobachtet. Schlüsselrollen spielen bei diesem Allergietyp IgE-Antikörper und der Botenstoff Histamin.

Typ 2 – Zytotoxische Reaktion

Nach Bluttransfusionen oder der Einnahme von Medikamenten kann es zu dieser Form der allergischen Reaktion kommen. Dabei werden Blutzellen (z.B. rote Blutkörperchen) vom Immunsystem markiert und zerstört. Mögliche Folgen sind Blutarmut oder Blutgerinnungsstörungen.

Typ 3 – Immunkomplexreaktion

Hier lagern sich Immunkomplexe aus Antigenen und Antikörpern in verschiedenen Geweben ab und schädigen diese. So kommen Krankheitsbilder wie allergische Gefäßentzündung, Farmerlunge oder bestimmte Entzündungen von Niere und Gelenken zustande.

Typ 4 – Spätreaktion

Bei diesem Allergietyp kann es nach dem Kontakt mit dem Allergen Tage dauern, bis sich Beschwerden einstellen. Ein häufig auftretendes Beispiel ist die Kontaktallergie. Allergische Spätreaktionen können auch zur Abstoßung von transplantierten Organen führen. Im Gegensatz zu den Allergietypen I bis III stehen hier nicht Antikörper (Immunglobuline) im Zentrum des Geschehens. Drahtzieher ist stattdessen eine Gruppe von weißen Blutkörperchen namens T-Lymphozyten.

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